Meine Liebsten… Lieblingsbücher aus der Kindheit/Jugend
Einen wunderschönen guten Abend,
lasst uns Runde 2 von „Meine Liebsten…“ einleiten. Danke an Shani von Between two chapters, dass sie diese wunderbare Aktion ins Leben gerufen hat, denn ich liebe es über all die Dinge zu reden, die ich liebe.
Dann starten wir heute mit Lieblingen, die schon ewig in meinem Herzen sind.
… Bücher aus meiner Kindheit und Jugend
Heute Abend möchte ich euch drei Lieblingsbücher vorstellen – eines tatsächlich aus der Kindheit und sogar zwei aus meiner Jugend.
Da wir uns ja langsam in großen Schritten auf den Advent zu bewegen, möchte ich euch meine große Liebe in Bezug auf Weihnachtsbüchern für Kinder zeigen:
Barbara Bartos-Höppner: Das große Schnüpperle Weihnachtsbuch
Ja, das ist natürlich nicht die Ausgabe aus meiner Kindheit, sondern meine neu gekaufte und tatsächlich hatte ich in meiner Kindheit auch nie ein eigenes Schnüpperle-Buch. Warum es trotzdem mein Lieblingsweihnachtsbuch ist? Ganz einfach – es ist das Buch, das meine Grundschullehrerin uns immer im Advent vorgelesen hat. Jeden Morgen eine Geschichte, dann durfte ein Kind den Adventskalender öffnen – absolut eine der schönsten Erinnerungen an Weihnachten in der Schulzeit. Jedes Jahr haben wir unsere Lehrerin angebettelt, dass wir wieder Schnüpperle lesen wollen, obwohl sie eine ganze Bandbreite an Weihnachtsbüchern für uns hatte.
Doch wir wollten Schnüpperle und ich kann auch als Erwachsene diesen Wunsch noch verstehen – denn ich habe kaum ein Buch gefunden, dass auf eine vollkommen realistische Art und Weise all den Zauber einfängt, der Weihnachten für Kinder mitbringt: all das Warten, die Ungeduld, das Vorbereiten, Wunschzettel schreiben, basteln, Schnee, Geschenke aussuchen, Kekse backen. Absolut herrlich und jetzt lese ich es meinen Kindern vor, um diesen Zauber wieder ganz für mich zu haben.
Auch in meiner Jugend war ich vor allem auf Geschichten aus, die sehr realistisch gehalten waren. Ich wollte Figuren, in denen ich mich wiederfinden kann, die ich nachvollziehen kann und es gab einige, die ich in guten Ehren halte, aber zwei von ihnen begleiten mich schon ewig und ich freue mich auf den Moment, wenn meine Töchter alt genug sind, dass ich ihnen diese Bücher überreichen kann.
Patricia Schröder – Liebe ist, was du draus machst
Mit dreizehn oder vierzehn habe ich dieses Buch das erste Mal aus der Bücherei ausgeliehen und danach noch viele Male mehr. Erst vor drei, vier Jahren habe ich es mir dann tatsächlich auch gekauft (Medimops sei dank). Die Geschichte ist simpel. Eine Gruppe an Jugendlichen (ungefähr 15 Jahre alt) bewegt sich durch den ganz normalen Alltag – Freundschaft, Schule und natürlich Verliebtheit. Katarina hat es als Protagonistin nicht einfach – ihre beste Freundin ist gerade weggezogen und um sie herum verlieben sich alle, aber sie kann damit nichts anfangen. Und küssen will sie die Jungen auch nicht, die sich für sie interessieren. In den Ferien fährt sie dann endlich ihre beste Freundin im neuen Zuhause besuchen und der Stress fängt richtig an, denn je mehr Zeit Katarina wieder mit ihrer besten Freundin Lilli verbringt, desto deutlicher merkt sie, dass Lilli die Person ist, die sie am liebsten küssen möchte.
Ja, ich habe den Plottwist jetzt verraten, aber das Buch ist leider nur noch gebraucht zu bekommen, es wird nicht mehr aufgelegt.
Es ist ein ganz wundervolles, ehrliches Buch, das mit vielen Problemen umgeht, wie man damit umgehen sollen: offen! Erstes Verliebtsein ist generell schon schwierig genug, wenn man sich dann nicht „ganz normal“ fühlt, ist es noch mal schwieriger. Und all das wird hier thematisiert: wie sage ich jemanden, der in mich verliebt ist, dass ich diese Gefühle nicht erwiedere? Wie sage ich jemanden, dass ich in ihn verliebt bin, obwohl ich kaum Hoffnung auf Erfolg habe? Wie schaffe ich es, dass Freundschaften bestehen bleiben? Und wie gehe ich eigentlich mit Vorurteilen um?
Ein wundervolles Buch, das eine große Hilfe, eine Stütze, vor allem aber eine Identifikationshilfe sein kann, für welche Rolle auch immer – denn „Liebe ist, was du draus machst“
Christine Nöstlinger – Gretchen Sackmeier
Ein Buch, mit dem ich unglaublich gerne nerve, weil es so unglaublich toll ist, ist: Gretchen Sackmeier von Christine Nöstlinger. Ok, eigentlich sind es drei Teile, aber da ich es ursprünglich als Sammelband geschenkt bekommen habe, zählt es für mich als eins.
Gretchen ist 14, übergewichtig und die älteste Tochter der Sackmeier-Familie, mit einem übergewichtigen Vater, der das Geld verdient, einer übergewichtigten Mutter, die Zuhause bei den Kindern ist und den Geschwistern Hänsel und Mädi, beide jünger als Gretchen und beide ebenfalls übergewichtig.
Als die Mutter eines Tages beschließt, dass sie eine neue Ausbildung machen und wieder arbeiten gehen will, gerät das ganze Familienleben durcheinander, so dass es auf einmal zwei Familien gibt. Mutter Sackmeier zieht aus und die Mädchen folgen ihr, der Bruder bleibt beim Vater.
Zwischen all diesen Familiendramen, sieht Gretchen sich auch dem normalen Teenagerwahnsinn gegenüber, Freundschaften und vor allem Jungs. Jungs, die einen immer ignoriert haben und einem auf einmal die volle Aufmerksamkeit schenken und Jungs, die im Hintergrund bleiben, von denen man aber gerne mehr Aufmerksamkeit hätte.
Gretchen Sackmeier ist eine Figur in einem Jugendbuch, wie ich sie danach noch nicht wieder angetroffen habe. Was hätte ich als Jugendliche dafür gegeben eine Gretchen als Freundin zu haben. Ich will sie immer noch zur Freundin haben.
Ich habe jedes Wort, jedes Problem, jede Lösung, jeden Streit und jede Annäherung aufgesaugt. Habe mitgefiebert, welcher Junge nun ihr Herz erobert, habe mitgelitten, als Gretchens Bruder immer tiefer in Probleme rutschte und die neue Annäherung zwischen Mama und Papa Sackmeier voranschritt.
Ich liebe dieses Buch und jedes Teenagermädchen sollte es kennen! (Deswegen habe ich eine zweite Ausgabe gekauft, die in meine Schulbücherei einziehen wird.)